Forschungsprojekt ebnet den Weg für innovative Lösungsansätze für die Zukunft der Daseinsvorsorge in ländlichen Kommunen in Niedersachsen

Den Forschungsschwerpunkt „Wohnen und Versorgen“ haben Barbara Zibell und Ingrid Heineking 2014 im Rahmen einer EFRE-finanzierten Machbarkeitsstudie an der Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover weiterentwickelt. Seit Januar 2017 ist – aufbauend auf den Ergebnissen – das Forschungsprojekt „Soziale Innovation als Bestandteil einer zukunftsfähigen Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen Niedersachsens“ innerhalb der EFRE-Förderlinie 2.2.1 „Innovative Kooperationsprojekte“ gestartet. Gemeinsam mit Vertretern und Vertreterinnen niedersächsischer Kommunen und Netzwerke wurden damit inhaltliche und organisatorische Weichen gestellt, um durch den demografischen Wandel induzierte Strukturveränderungen zusammen mit verschiedenen öffentlichen und privaten Akteurinnen und Akteuren aktiv und prospektiv zu gestalten. Der Umfang reicht dabei von der ganz konkreten Entwicklung innovativer Lösungen für eine wohnortnahe Versorgung über vorsorgende Modelle und Konzepte einer zukunftsfähigen Daseinsvorsorge bis hin zu grundsätzlichen Überlegungen nach den Elementen eines „Guten Lebens“.

Die Sicherung der Daseinsvorsorge wird in planungsrechtlichen Grundlagen und Instrumenten sowie in programmatischen Konzepten von Bund, Ländern und Kommunen als eine zentrale Strategie zur Bewältigung des demografischen Wandels gesehen und gilt als wichtiger Baustein der deutschen Raumordnungs‐ und Regionalpolitik. Die räumliche Organisation dauerhaft funktionsfähiger Versorgungseinrichtungen und die Sicherstellung von Mobilitätsangeboten, u.a. durch interkommunale und interdisziplinäre Kooperationen, erlangt wachsende Bedeutung.

Ergebnis der Machbarkeitsstudie 2014 war u.a. die Entwicklung von Kriterien, anhand derer vorhandene Angebotsstrukturen sowie geplante Veränderungen analysiert werden können. Aus der detaillierten Bearbeitung wurde deutlich, dass die Verfügung über Ressourcen wie Haushaltseinkommen / Eigentum, Mobilität / Erreichbarkeit und Zeit für unterschiedliche demographische, soziale und sozioökonomische Anspruchsgruppen differenziert zu betrachten sind. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass angesichts der zunehmenden Ausdifferenzierung von Lebensformen und Lebenslagen vorhandene Angebote sehr unterschiedlich wahrgenommen und bewertet werden.

Die gezielte Analyse hat zu einer differenzierten Systematisierung von räumlichem Bezug, Kooperationsgrad und Komponenten einer „Guten Versorgung“ geführt. Hierauf aufbauend sollen im aktuellen Vorhaben Infrastrukturen identifiziert und im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Lebensqualität evaluiert und in Modelle und Konzepte für neue Angebotsstrukturen überführt werden.

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